Auf vielfachen Wunsch fand Ende Juni am Gottesberg in Bad Wurzach wieder ein erster Segnungsgottesdienst nach der Pandemie statt. Solche Veranstaltungen hatte es dort seit ungefähr 2006 im vierteljährlichen Rhythmus gegeben: abendliche Eucharistiefeier und anschließende Möglichkeit zur Einzelsegnung. Wie schon früher haben auch diesmal Mitglieder der Salvatorianischen Laien (GSL Bad Wurzach) für beide Teile die musikalische Begleitung übernommen. Man konnte regelrecht spüren, mit welcher Freude und Ernsthaftigkeit sie sich vorbereitet hatten: berührender Lobpreis erfüllte den Raum, eine Atmosphäre der Anbetung entstand.
Bei der Terminplanung hatten wir übersehen, dass am selben Abend im benachbarten Bad Waldsee der dortige Segnungsgottesdienst stattfinden sollte, eine viel größere Veranstaltung, die Teilnehmer aus der ganzen Umgebung anzieht. Zu unserer Überraschung war auch die Kirche am Gottesberg voll bis fast auf den letzten Platz. Eine Neuerung hatten wir zudem diesmal schon im Vorfeld angekündigt: Nicht nur sollten – wie bisher üblich – Priester segnen. Erstmals würde zusätzlich auch ein Zweier-Team aus der GSL zum Einzelgebet bereitstehen. Das blieb nicht unwidersprochen: Vor Ort sei man das nicht gewohnt, das werde keinen Anklang finden. Grund genug, in der Predigt nachdrücklich auf die Bedeutung der Laien und die Fruchtbarkeit ihres Betens hinzuweisen. Tatsächlich wurde das Team richtig gut in Anspruch genommen.
Beim ebenfalls gut besuchten Folgegottesdienst im September haben wir bereits ein zweites eingeführt. Es macht Freude und Hoffnung, wenn man erlebt, dass viele der Anwesenden bei der Eucharistiefeier ihre Fürbitten vom Platz aus frei in den Raum sprechen, dass sie die Welt, wie sie sie erfahren, ihre Welt, unmittelbar vor Gott bringen. Es macht Freude zu sehen, dass am Ende wirklich alle – so der Eindruck – kommen, um sich segnen oder in ganz persönlichen Anliegen für sich beten zu lassen – und zwar durch Priester und Laien! Das ist dynamisches Miteinander, das ist ein Stück lebendiger Kirche.
Pater Wolfgang Sütterlin SDS